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Buch-Vorstellung: Die Kalorienlüge
Die Kalorien-LügeEin Buch, wie für mich gemacht. Da behauptet der Autor doch glatt, dass nicht Kalorien dick machen, sondern Chemikalien. Das ist doch genau das, was ich immer sage.

Hans-Ulrich Grimm ist kein Unbekannter, neben Udo Pollmer dürfte er zu den bekanntesten Buch-Autoren zählen, die Methoden der Nahrungsmittelindustrie anprangern. In "Die Kalorienlüge" ist das nicht viel anders. Er versucht zu erklären wie das menschliche Hormonsystem funktioniert und welche unerwünschten Auswirkungen mancher Stoff hat und wozu das führt. Unterlegt wird das sehr fundiert und mit zahlreichen Quellenangaben.

Um es kurz zu machen, schon allein deswegen muss man das Buch lesen.

Im Detail habe ich natürlich schon auch Kritikpunkte. Aber ich bitte diese nicht so eng zu sehen und unter dem Blickwinkel zu betrachten, dass es sich hierbei genau um MEIN Thema handelt, ich also durchaus gewissen Kenntnisse von dem habe, worüber Grimm schreibt. Daher bin ich in vielen Punkten einfach etwas zu kritisch.

So lästert er recht ausgiebig über die alte Vorstellung, dass Fett dick macht. Allerdings wird zum Beleg, dass dem nicht so ist, nur eine Studie der Harvard University in Boston genannt. Meiner Ansicht nach gäbe es da durchaus weitere Belege. Gerade dass Kalorien eben nicht Kalorien sind, schreibe ich ja immer wieder gerne hier im Blog. Als Grund warum davon in der Ernährungsberatung nichts angekommen ist, nennt er hauptsächlich Volker Pudel und dessen Geschäftsinteressen. Nun mag es schon richtig sein, dass Volker Pudel als ehemaliger Chef der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) seinen Einfluss nutzt, aber solche Paradigmenwechsel sind einfach nur langfristig realistisch. Wer sein Leben lang eine Sache als richtig gepredigt hat, der kann nicht mehr vom Gegenteil überzeugt werden, egal ob er damit Geld verdient oder nicht. Später wird auch genau das mit einer Aussage von Max Plank eigentlich sehr schön dargestellt:
"Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden, sondern vielmehr dadurch, dass ihre Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist."

Ansonsten wird etwas oft auf Sex und unerfüllten Kinderwunsch eingegangen. Das hängt eben mit dem Hormonsystem ebenso stark zusammen wie das Gewicht. Das klar zustellen ist gut, aber es sollte in einem Buch über Gewichtsprobleme nicht den gleichen Stellenwert haben. Ebenso unpassend fand ich ein ganzes Kapitel über Doping im Sport. Doping ist natürlich ein gutes Mittel um die Macht von gewissen Substanzen im Körper zu zeigen, aber ganz so ausführlich hätte es nicht sein müssen. Dafür ist meiner Meinung nach das selbstsüchtige Gehirn etwas zu kurz gekommen. Sehr schön wiederum sind die Erklärungen zum Prader-Willi-Syndrom, die ganz gut das eigentliche Problem, dass durch die Industriegifte entsteht veranschaulichen.

Sehr oft sind Querverweise in der Art "Mehr im Kapitel b" zu finden. Allerdings gibt es dann dort nicht wirklich mehr Informationen sondern eher den Rückverweis "Siehe auch Kapitel a". Dadurch wirkt alles etwas unstrukturiert. Ein dickes Minus gibt es auch für das Cover, das jedem Liebesroman besser stehen würde. Mir war es jedenfalls fast peinlich, das Buch in der Öffentlichkeit zu lesen. 8-)

Was mir wirklich fehlt, sind Lösungsvorschläge. Ganz kurz wird erwähnt, dass Bio-Käufer weit weniger belastet sind und deshalb auch vermutlich ihr "Sex-System" besser funktioniert. Da hätte ich mehr erwartet. Insgesamt ist der Titel des Buches auch nicht ganz passend. Letztlich geht es darum, dass das gängige "Fett macht dick" nicht stimmt und sehr ausführlich wird gezeigt, wie chemische Substanzen in das menschliche Hormonsystem eingreifen. Das dann hauptsächlich in Bezug auf Fortpflanzung und Gewicht. Das ist gut und wichtig, keine Frage. Aber dem Buchtitel nach hätte ich mehr Beispiele über den Unsinn des Kalorienzählens gewünscht und vor allem Lösungsmöglichkeiten. Laut Cover-Rückseite wird "Alles über Schlankmacher und Fettkiller" angepriesen, das muss ich aber glatt übersehen haben.

Aber wie gesagt, diese Kritik kommt von einem hohen Ross. Wer Gewichtsprobleme hat, sollte das Buch lesen. Herr Grimm hat die Erkenntnisse der letzten Jahre einfach richtig schön aufgelistet. Das Buch ist daher enorm wichtig.

Die Kalorienlüge

EUR: 19,80
Autor: Hans-Ulrich Grimm
Seiten: 228
Verlag: Dr. Watson Books
ISBN: 978-3981091540

Bestellen bei Amazon oder Hitmeister.


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Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 04.09.2008 um 05:50 Uhr.
Stichworte: buch tipp kalorien
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Wussten Sie schon, dass Ernährungs-Experten sich bereits oft geirrt haben?
Mehr dazu im Kapitel Warum man nicht auf Experten hören sollte.
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Bisher ein Kommentar:
Wunschgewicht mit Fressnet-Diõt trackbackte am 05.09.2008 um 20:52 Uhr:
Sie sollten weniger Zusatzstoffe essen!
"Die Kalorienlüge" - so der Titel eines Buchs von Hans-Ulrich Grimm - ist hier bisher ignoriert worden.
Bei "Pimpyouself" fing die Diskussion dieses Buchs in der Bloggosphäre m.W. an und führte zu den schönen Grundsatzfragen:


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