Durch Europa läuft eine unsichtbare Grenze. Im Norden die evangelische Selbstkasteiung, die jeglichen Genuss als Sünde verteufelt, im Süden katholisch-kulinarische Köstlichkeiten. Diese Grenze zieht Ullrich Fichtner beim Spiegel. Wenn ich mir die Meinung beim Gesund-Essen-Blog ansehe (dort habe ich auch den Link gefunden), dann scheint es wohl zu stimmen, dass die Norddeutschen etwas unzufrieden mit ihrem Essen sind. Tatsächlich habe ich sowas schon früher gehört. Etwa wenn auf einer Messe wie der CeBIT, die Standbesucher einem sagten, wie gut man es doch in Bayern hätte, wo es noch anderes als Kartoffeln und Pommes als Beilage gäbe.
Ob man das nun wirklich an die Religion binden kann? Ich leben anscheinend genau an der Grenze. Nürnberg ist weitgehend evangelisch, aber hat kulinarisch doch einiges zu bieten. Lebkuchen und Bratwürste sind weltbekannt, aber die fränkische Küche hat noch mehr zu bieten. Die Übergänge in die Nachbarschaft sind fliesend. Gerade hat die Karpfenzeit wieder begonnen, die im nahe gelegenen Böhmen auch sehr beliebt sind. Letzteres hat ja eine Ungarisch-Österreichische Vergangenheit, was man am Essen durchaus merkt. Vielleicht bin ich als genetischer Böhmer (sozusagen "Genetic Boheme") da auch etwas geprägt. 8-)
Wie sehen es die Leser hier? Wo wohnt ihr und wie zufrieden seit ihr mit dem lokalen Angebot? Lieber in eine deutsche Gaststätte mit regionaler Küche oder zum Italiener/Chinesen?