Londoner Forscher vermuten, dass Weichmacher (Phtahlate) im Haarspray zu Fehlbildungen bei Neugeborenen führen können. Sind die Mütter in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft vermehrt Haarspray ausgesetzt, verdoppelt sich das Risiko, dass der männliche Nachwuchs Zeichen einer Verweiblichung zeigt. Der medizinische Ausdruck dafür ist Hypospadie. Dabei ist die Harnröhre zu kurz und endet vor der Penisspitze. Folsäure reduzierte das Risiko übrigens um 36%.
Die Studie wurde telefonisch durchgeführt, in dem 471 Mütter von betroffenen Söhnen und 490 Vergleichs-Mütter befragt wurden. Gefragt wurde z. B. nach dem Beruf, nach Kontakt mit Chemikalien oder Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Ernährung und Einnahme von Folsäure-Präparaten. Es waren wohl viele Frisörinnen unter den Hypospadie-Müttern. Und hier ist wohl die Krux an der Sache. Von Phthalaten ist bekannt, dass sie wie weibliche Hormone wirken. Deswegen vermuten die Forscher hier die Ursache und vermuten ebenso das Haarspray als Grund. Aber erstens ist es eine Sache, wie sehr man sich auf telefonische Eigenauskünfte verlassen kann und zweitens haben Frisöre Kontakt mit ganz vielen Chemikalien. Hier wurde wohl ausgerechnet das Haarspray herausgegriffen, weil die Daten bereits 2000 bis 2003 ermittelt wurden und Anfang 2005 einige Phthalate verboten wurden. Damit ist die Aussagekraft der Studie sowieso hinüber und man traut sich das zu veröffentlichen. Ich würde auf Produkte der konventionellen Kosmetik lieber ganz verzichten.
Via Ärzte-Zeitung [Link entfernt, weil Linkziel leider nicht mehr verfügbar], Ärzteblatt [Link entfernt, weil Linkziel leider nicht mehr verfügbar].