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Bio-Qualität kontra Bio-Boom
Im Saftblog berichtet Kirstin von einem aktuellen Artikel in der WirtschaftsWoche. Dabei geht es um den Bio-Boom und die zu erwartenden Qualitätsmängel. Kurz gesagt (ohne den Artikel selbst gelesen zu haben): Der Markt wächst schneller als Anbauflächen und Kontrollen aufgebaut werden können. Schon jetzt kommen 60% des deutschen Bio-Obstes aus dem Ausland. Die großen Zuwächse stammen vor allem aus dem Bio-Engagement der Handelsketten, die bekanntlich vor allem auf den Preis schielen. Es ist zu erwarten, dass bei dieser Situation auch viele Geschäftemacher den schnellen Euro wittern. Tatsächlich warten Experten (da schließe ich mich mal ein) schon länger auf den ersten großen Bio-Skandal.

Soweit, so gut oder schlecht. Nur mit dem Fazit von Kirstin (nein, ich kenne sie nicht persönlich, vielleicht währe da "Frau Walther" angebrachter, aber in Blogger-Kreisen finde ich das Duzen irgendwie besser) bin ich nicht ganz einverstanden. Sie schreibt:
Die Preise für Bioprodukte werden sich in Kürze - wegen des auch wachsenden Wettbewerbs - einpegeln. Das heißt, sie werden genauso BILLIG sein, wie konventionell erzeugte Produkte. Und schon ist das Thema vom Tisch. Bis dahin werden sich allerdings einige Leute noch eine goldene Nase verdienen - in erster Linie die Lebensmittelketten.
Das glaube ich nicht. Also nicht bei dem, was ich unter Bio verstehe. Klar, Bio vom Discounter wird billig. Aber das sehe ich nicht tragisch. Früher gab es dort kein Bio, jetzt dann eben Billig-Bio. Die Standards werden immer noch höher sein, als die ohne Bio. Das ist doch nichts schlechtes, oder? Ein bisschen weniger Chemie im Essen und die Tiere ein bisschen weniger gequält.
Verantwortungsvolle Erzeuger und auch Bioläden werden vom Markt verschwinden, weil sie ihre Kosten nicht decken können. Also, es lohnt sich überhaupt nicht, sich darüber tiefgreifende Gedanken zu machen. Vielleicht sind das die Gesetze des Marktes.
Auch hier stimme ich nicht zu. Es gab diese Erzeuger und Läden schon lange vor dem Boom. Die Menschen, die mit viel Idealismus die heutige Branche erst aufgebaut haben, werden nicht einfach verschwinden. Die Anzeichen sind sogar sehr gut, dass es in Zukunft immer mehr Verbraucher gibt, die auf mehr als nur den Preis wert legen. Das Stichwort hier ist wohl LOHAS.
Und wenn wir auch wegen des Biobooms ab und zu drüber nachdachten, auch Biosäfte anzubieten, bin ich jetzt noch bestärkter in meiner Meinung, daß das eine schlechte Entscheidung wäre. Denn bald werden Bioprodukte die schlechteren sein.
Ob Ihr Bio zertifiziert seit oder nicht, darauf kommt es nicht an. Ich würde eure Säfte auch so trinken. Regional und traditionell, da braucht es nicht unbedingt ein Bio-Siegel. Hätte ich die Wahl zwischen einer eurer Saftboxen und einem Discounter-Bio-Saft aus China, würde ich den euren bevorzugen. Aber deswegen werden Bioprodukte nicht die schlechteren sein. Gerade wenn man etwas vom EU-Bio-Siegel abrückt und auf die Verbandslogos schaut. Vielleicht bin ich da zu sehr Bio-Romantiker, aber wenn ein Landwirt nach Demeter-Richtlinie arbeitet, dann macht er es sicher nicht um mehr Geld zu verdienen. Da gehört eine große Portion Idealismus dazu.

Fazit: ich kann zustimmen, dass das Bio-Siegel seinen Wert verlieren wird. Im Gegenzug werden die Bio-Verbände und sicher auch die Markenhersteller wieder wichtiger. Genauso wie der Ladner, der für seinen Kunden einen Vorauswahl treffen muss, was er ihm den überhaupt anbietet. Also im Prinzip wird es eben so, wie Bio früher auch schon war. Nur wird es trotzdem noch mehr geben, die sich dafür interessieren. Und vielleicht wird ja sogar die Qualität im übrigen Handel etwas besser, wenn dort Bio der Standard wird. Aber ich sehe ja selber ein, dass sowas eher nach Wunschtraum klingt. 8-)

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Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 28.08.2007 um 19:53 Uhr.
Stichworte: bio markt
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Wussten Sie schon, dass Lebensmittel zur Explosion gebracht werden, um die Kalorien zu messen?
Mehr dazu im Kapitel Die Kalorienzähler.
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Bisher 2 Kommentare:
Kirstin sagte am 28.08.2007 um 19:17 Uhr:
Danke für das Aufgreifen des Themas, lieber Horst. (Sage ich jetzt auch einfach mal ;o)

Vielleicht muß ich da nochmal etwas richtigstellen. Mir geht es um das Biothema im Allgemeinen. Selbstverständlich gibt es Leute (Stichwort LOHAS), die sich erst das Produkt anschauen und dann den Preis. Sonst würden wir wahrscheinlich nichts verkaufen können. Leider sind das Minderheiten im Vergleich zu denen, die - zwar ökonomisch denken - aber auch ein bißchen verantwortungslos, indem sie mit ihrem Kaufverhalten für Wachstum im Discounter- und Bio-Discounterbereich sorgen. Dies wiederrum wird dazu führen, daß es die idealistischen traditionellen Bio- bzw. Naturkostgeschäfte immer schwerer haben werden. Ganz zu schweigen von der Ausweitung der wie Pilze aus dem Boden schießenden Bio-Supermarkt-Ketten.

Wir sind biozertifiziert. Die Bio-Produkte, welche wir herstellen, füllen wir allerdings nur für regionale Erzeuger ab, deren Obst wir bekommen. Sie vermarkten dann selbst. Und wir sind auch verbandszertifiziert. Ich will hier lieber nicht erzählen, wie solche Kontrollen ablaufen. Aber egal.

Ich gebe Dir völlig recht. Diese Bioskandale werden automatisch dazu führen, daß einige Kunden sich die Hersteller genauer anschauen und dann dort kaufen, wenn sie von der Qualität überzeugt sind. Aber das wird mit dem Begriff "Bio" nichts mehr zu tun haben, sondern es sind die Leute, die sich eh nicht auf die verwirrend vielen Siegel verlassen, sondern sich selbst informieren - und das ja jetzt schon tun.

Diese Chance werden natürlich verantwortungsbewußte Hersteller/Händler nutzen und anders kommunizieren als in der Vergangenheit und somit mehr verkaufen.

Ich glaube, daß für die Käuferschicht, die Du ansprichst, Dinge wie Herkunft der Rohstoffe, Transportwege, Natürlichkeit der Produkte, soziale Aspekte zur Kaufentscheidung führen werden. Und das ist eine große Chance für Unternehmen, die umdenken oder schon umgedacht haben. Nur werden diese bestimmt nicht mehr das Wort "BIO" verwenden, weil durch die Skandale, die aufgedeckt werden, man sich davon abgrenzen MUSS.

Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine. Es gibt zum Thema auch einen sehr interessanten Artikel bei brandeins. Den mußt Du unbedingt lesen. Hier der Link:
http://www.brandeins.de/ximages/131877_112biolebe.pdf

Horst sagte am 29.08.2007 um 08:44 Uhr:
Vielen Dank für den interessanten Link und die übrigen Infos. Warten wir mal ab, wie sich der markt entwickelt. Ich bin eigentlich ganz optimistisch gestimmt. Auch wenn ich weiß, das sich nur eine kleine Minderheit wirklich dafür interessiert, wo ihr Essen herkommt. Eigentlich komisch. Zählt die Nahrungsaufnahme doch zu den wichtigsten Grundbedürfnissen, so wird heute trotzdem so wenig Gedanken daran verschwendet.

Vielleicht ist der Weg, den SlowFood geht, da der bessere?

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