Frauen nehmen während der Schwangerschaft Gewicht zu. Das ist soweit ganz normal, aber die Zunahme steigt. Heute legt eine Schwangere im Schnitt 2 Kilo mehr zu, als vor 20 Jahren. Das Gewicht der Babys stieg zwischen 1985 und 1997 um 151 Gramm. Das berichtet die Ärzte Zeitung unter Berufung auf die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Warum man im DGE Ernährungsbericht 2008 mit Zahlen von 1997 hantiert, liegt vermutlich an statistischen Optimierungen der Aussagekraft. Man will schließlich Schwangere dazu bringen, sich in die Diät-Spirale zu begeben. Selbstverständlich gibt es bei übergewichtigen Schwangeren mehr Komplikationen, aber man muss doch auf dem Teppich bleiben. Panikmache vor einer Gewichtszunahme bringt doch nichts, denn die ist ja unvermeidlich.
Eine Schwangerschaft ist kein Freifahrtsschein sich mit Junk-Food vollzustopfen. Wer sich vorher so ernährt hat, bekommt Probleme. Da stimme ich mit der DGE überein. Der Organismus verlangt nach Nährstoffen, die dann auch in der Nahrung enthalten sein sollten. Es sollte tunlichst auf echte Lebensmittel geachtet werden. Dann ist aber ein Gewichtsanstieg durchaus erlaubt. Den die Schwangerschaft ist ja nicht mit der Geburt vorbei. Wer sein Kind stillt, hat einen echten "Fatburner" an der Brust. Deswegen sieht die Natur Reserven vor, das erhöht schlicht die Überlebenschance des Nachwuchses. Man muss ja nicht nach 6 Monaten mit dem Stillen aufhören, wie die Industrie es am liebsten hätte. "Fettabsaugung" auf diese Art ist effektiv, angenehm und gesund.
Eine der Hebammen meiner Kinder hat mal erklärt, dass es auch wichtig ist, während der Schwangerschaft Fett am Hinterteil anzusetzen. Wenn nur der Bauch wächst kippt die Frau ja sonst nach vorne. Oft haben Frauen, die während einer Schwangerschaft sehr darauf achten, nicht zu viel zuzulegen, hinterher auch viel stärkere Rückenprobleme. Klingt einleuchtend.