Bei Utopia beschwert man sich, dass Haribo zu wenig Informationen über den Inhalt der Gummibärchentüten heraus rückt und sich zu wenig der Nachhaltigkeit verpflichtet. Richtig wundern kann das aber nicht. Zu viel Information über den Inhalt würde schlicht die Käufer vertreiben. Dabei spielt in diesem Fall nicht einmal eine Rolle, ob Aromen, Zusatzstoffe oder feinste Bio-Qualität verwendet wird. Kaum ein Kind würde Gelatine-Produkte anrühren, wenn es auch nur im Ansatz von deren Herstellung wüsste. Das ist natürlich nicht alleine ein Problem von Haribo.
Gelatine wird aus Schlachtabfällen gemacht. Böse Zungen behaupten sogar, Kinder würden dazu gebraucht, Schlachtabfälle zu entsorgen (http://www.vegetarismus.ch/info/20.htm - 2. Absatz). Gut, wer glaubt schon Vegetariern. Ein wenig Fachwissen zu "tierischen Nebenprodukten" gefällig: http://www.meat-n-more.info/portal/fachwissen/wissen_recht.php?we_objectID=1688. Das stimmt also. Bis zu 48% eines Tieres werden zu einem tierischen Nebenprodukt, woraus dann unter anderem Gelatine hergestellt wird.
Jetzt will ich noch gar nicht einmal vom Gammelfleisch anfangen. Das lässt sich natürlich auch prima weiterverarbeiten und das dürfte dann sogar gesundheitlich ziemlich unbedenklich sein. Nur eben nicht gerade appetitlich.
Also: Wenn die Kinder mal wieder nach Gummibärchen schreien, einfach ein Foto vom Ausgangsprodukt bereit halten. Das erledigt die Sache schnell. Ein passendes Bild hat die Zeit, was ich hier aber nicht einbinde, sondern nur verlinke: http://images.zeit.de/bilder/2005/43/wirtschaft/fleisch_250.jpg [Link entfernt, weil Linkziel leider nicht mehr verfügbar].
Was kann Haribo also besseres passieren, als wenn man eine Diskussion am Rande um Nichtigkeiten führt? Solange die Leute sich darüber aufregen, dass eine Süssigkeit Zucker enthält, haben sie wohl keine echten Probleme. Wobei ich hier Haribo auch nicht diskreditieren will. Für einen konventionellen Hersteller verzichtet man dort schon lange auf problematische Stoffe. Da könnte sich die Konkurrenz durchaus ein Beispiel nehmen.