Die Überschrift ist natürlich überspitzt, aber im Grunde das, worauf Greenpeace in einer
aktuellen Meldung aufmerksam machen will. Nestle bezieht Palmöl von einem Produzenten, der laut Greenpeace die Regenwälder Indonesiens abholzt und damit die Lebensgrundlage für die Orang-Utas entzieht. Nestle kauft weiter von diesem Anbieter, obwohl Ihnen das mehrfach von Greenpeace "bewiesen" wurde und andere Firmen die Verträge bereits gekündigt haben.
Neben Nestlé gibt es aber auch noch weitere schwarze Schafe: Beispielsweise auch in Bahlsen Keksen, der Prinzenrolle, Toffifee, in Maggi-Produkten, Kosmetik von Schwarzkopf oder Waschmitteln wie Persil, Spee und Terra Aktiv von Henkel kann Palmöl aus Urwaldzerstörung enthalten sein.
Nunja, warum man exakt auf eine Firma, dort sogar auf ein Produkt (Kitkat) und eine Tierart als Opfer auswählt, ist wohl rein Marketingtechnischen Gründen geschuldet. Allgemeine Umweltzerstörung in riesigen Ausmaßen von vielen Firmen sind einfach nicht spannend genug. Aber nach meinen gesundheitlichen Aspekten schadet sich jeder, der Nestle Produkte verzehrt sowieso selbst. Ist das dann ausgleichende Gerechtigkeit?
Nun ja, bei Nestlé reagiert man schon einmal sentimental: Wenn man diesen Nestlè-Muttermilchersatz aus der Flasche bekommen hat, gibt das eine ganz besindere Bindung. Und das Firmenlogo mit dem Vögelchen im Nestchen hat ja auch so etwas rührendes.
Und ausgerechnet diese Firma - Liebe geht durch den MAgen, Nestlé hat also ganz viel mit Liebe zu tun - entzieht dann unseren Verwandten die Lebensgrundlage.
Das ist dann vom Empfinden her so, als würde die Mutter Geschwister aushungern.
Nun ist Geschwisterhass zwar weit verbreitet, aber offiziell wird er nicht gerne wahrgenommen. Deshalb ist Nestlé an diesem Punkt verwundbar. Und dabei tut die Firma so viel für ihr Image.
Ich finde die Aktion von Greenpeace auch richtig spannend aus Marketingsicht. Wie die aus allen Rohren feuern ist schon klasse. Der PR-Blogger hat da einen interessanten Artikel dazu: http://klauseck.typepad.com/prblogger/2010/03/greenpeace-vs-nestle.html