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LOHAS, die neuen Heiden
Auf der LOHAS-Konferenz lernte ich beim Vortrag von Dr. Eike Wenzel auch etwas über die Spiritualität der LOHAS. Dabei fiel mir etwas auf, dass ich hier zur Diskussion stellen möchte.

Zuerst muss ich aber eine kurze Einführung ins Heidentum machen. Den nur wenige wissen mit dem Begriff "Heide" etwas richtiges anzufangen. Für viele ist es einfach nur ein anderes Wort für Atheist, was aber vollkommen falsch ist. Das Heidentum ist die Naturreligion, die vor dem Christentum in unseren Breiten verbreitet war. Wobei es keinesfalls als Religion im Sinne des Christentums verstanden werden kann. Es gab keine festgeschrieben Regeln und keine festen Götter. Überhaupt hat der Gottesbegriff nichts mit dem zu tun, was wir heute darunter verstehen. Die Welt war nicht eingeteilt in Gut und Böse. Es gab auch nicht DAS Heidentum, sondern es waren eher Mythen, Geschichten und Begriffe die sich verbreiteten. Gemein war die große Nähe zur Natur, deswegen auch der Begriff Naturreligion.

Wenn man von der katholischen Kirche alles abzieht, was in der Bibel steht, dann bleibt das Heidentum übrig. Aber das ist eine andere Geschichte. 8-)

Man schätze Mutter Erde und jeder Pflanze und jedem Tier wohnte ein "Geist" inne. Als Beispiel sei der Holunder genannt, in dem die Göttin Holla wohnt. Heute den meisten als Frau Holle aus dem Märchen bekannt. Ein Holunderbusch gehörte in die Nähe des Menschen, schon alleine wegen der heilkräftigen Wirkstoffe. Andere Pflanzen hatten ebenfalls große Bedeutung. Unter Linden wurde Gericht gehalten aber die Dorf-Linde war auch der Platz zum feiern.

Man wusste nicht, welche Stoffe nun bei welcher Pflanze die wirksamen sind (das weiß man heute aber eigentlich auch noch nicht 8-) ), aber aus Verehrung und Respekt vor der Natur entstanden die Mythen und "Götter". Man wusste eben, dass es Dinge gibt, die man nicht erklären kann, die aber dennoch da sind.

Und genau hier komme ich zum oben erwähnten Vortrag. "Wir wollen nicht mehr glauben müssen" legt Dr. Wenzel den LOHAS in den Mund. Aber auch "Wir „wissen“, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde als materiellen Ehrgeiz.". Generell bescheinigt er den LOHAS eine große Spiritualität, aber eben nicht auf einen alleinseligmachenden Gott gerichtet. Und genau das ist eben auch der Kern bei den Heiden. Dazu kommt die große Wertschätzung der Natur an sich und vor allem sich selbst als Teil der Natur zu sehen. Auch das trifft auf Heiden wie auf LOHAS zu. Für Christen gilt ja eher das "Macht euch die Welt untertan" und die Vorstellung die Spitze der Schöpfung zu sein, gemacht von einem allmächtigen Gott, nach seinem eigenen Ebenbild. Ich glaube, für einen LOHAS passt diese Weltsicht nicht wirklich.

Das Leben im Jetzt und kein Verzicht auf Genuss - auch das trifft auf beide Gruppen zu. Noch heute kennen wir den Begriff "Heidenspaß".

Sehr wichtig war auch die Anpassung an den Jahreslauf. Die großen Feste waren immer an die Natur ausgerichtet. Heute ist übrigens Maboon, die Herbst Tag- und Nachtgleiche. Wenn man also will, lebten die Heiden sehr saisonal. Zu Regional gab es damals ja keine Alternative. 8-)

Ist der LOHAS-Lebensstil also eine moderne Rückkehr des Heidentums?
Alternativen:
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Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 23.09.2007 um 10:18 Uhr.
Stichworte: lohas religion spiritualität
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Bisher 8 Kommentare:
Mechthild Zieger sagte am 23.09.2007 um 11:09 Uhr:
Als überzeugter evangelischer Christ möchte ich schon sagen,das mir das ein bißchen zu platt ist.

Die Wertschätzung der Natur und den Respekt vor der Schöpfung kann man doch sicher nicht allen Christen absprechen, und wieso kann ein Christ mit seiner Weltsicht sich nicht um einen Lebensstil bemühen, der sich an Nachhaltigkeit orientiert?? Ich persönlich versuche das gerade aus meiner Glaubensüberzeugung heraus.
Und ich kenne auch Atheisten. die aus Vernunftgründen nachhaltig leben wollen.

Spirituelle Ausrichtung ist doch etwas tief persönliches und privates, und bei den meisten Leuten auch ganz vielschichtig!!
Auch da noch Schubladen und Ordnungssysteme einführen-nach dem Motto, wenn du ein Christ bist, dann kannst du nicht wirklich LOHAS sein- finde ich engstirnig und unnötig.

Trotzdem begrüße ich es sehr, das auch spirituelle Fragen überhaupt wieder ein Thema werden.

Die spirituelle Dimension brauchen wir alle, nur bitte die Ausrichtung der anderen nicht werten und niemanden ausschließen!!
Horst sagte am 23.09.2007 um 12:02 Uhr:
Vielen Dank für Ihren Beitrag.

Natürlich ist es mir bewusst, dass ich etwas gewagt formuliert habe. Natürlich ist mir bewusst, dass die meisten Menschen hier Christen sind. Könnten Christen keine LOHAS sein, gäbe es vermutlich keine.

Aber mir ist auch bewusst, dass viele davon nur aus Gewohnheit Christen sind. Der Begriff ist zwar vertraut, aber was wirklich dahinter steckt wissen die wenigsten. Hier möchte ich zum Nachdenken anregen.

Respekt vor der Schöpfung ist ein wichtiger Punkt. Da muss ich Ihnen vollkommen recht geben. Leider gibt es viele, die sich Christen nennen und diesen verloren haben.

Übrigens halte ich wenig davon, ganze Gruppen "über einen Kamm zu scheren". Es kommt immer auf jeden Einzelnen an. Es gibt nicht "die Christen", genausowenig wie "die LOHAS" oder "die Politik", "die Industrie" oder eine sonstige Verallgemeinerung. Das ist wohl wieder typisch LOHAS, nicht in Schubladen zu denken. 8-)

Es wäre hier auch der falsche Platz für einen Religionsstreit. Ich will ja auch niemanden bekehren. Ich wüsste ja nichtmal wozu. Als Heide würde ich mich nicht bezeichnen, als Christ aber auf gar keinen Fall. Aber auch unter dem Label LOHAS fühle ich mich nicht richtig wohl. Wobei es sich dabei ja nicht um eine Religion handelt. Zumindest noch nicht. 8-)

Wobei vermutlich auch die Heiden ihr Heidentum nicht als Religion empfunden haben.
Mechthild Zieger sagte am 23.09.2007 um 14:13 Uhr:
So bin ich vollkommen einverstanden!!

Nur der Satz "Für einen LOHAS passt diese Weltsicht nicht wirklich" hatte mich irritiert und meinen Widerspruchsgeist geweckt.

da hatte ich meinerseits nämlich geglaubt, Schubladendenken auszumachen, und das mag ich gar nicht!!
Martin sagte am 23.09.2007 um 16:12 Uhr:
Ich kenne mich mit dem Heidentum nur oberflächlich aus, finde aber den Denkanstoß gut. Ich kann zumindest nachvollziehen was Du meinst.
Harald sagte am 24.09.2007 um 15:53 Uhr:
Hallo Horst,

interessant (falls Du ihn nicht schon kennst) zu diesem Thema ist z.B.

Heilkräuter und Zauberpflanzen, zwischen Haustür und Gartentor von Wolf-Dieter Storl

Wärmstens zu empfehlen. Die Art, wie Storl seine Erfahrungen mit den Pflanzen übermittelt, öffnet ein Tor zur geistigen Verbindung mit der Pflanzenwelt.
Erwähnenswert ist u.a., daß nicht die Wirkstoffe zur Heilung beitragen, sondern das eingehen einer Verbindung mit dem "Wesen" der Pflanze. Er empfiehlt auch darauf zu achten, welche Gewächse in naher Umgebung (eigener Garten oder Wiese vor dem Haus) wuchern. Sie sind es nämlich, die sich um unsere aktuellen Gesundheitsprobleme kümmern.

Seit Storl hat für mich die Bezeichnung "Schamane" (obwohl er sich selber wohl nicht als einen solchen bezeichnen würde) wieder eine Bedeutung.
Horst sagte am 24.09.2007 um 16:23 Uhr:
@Harald:
Ja, Storl kenne ich. 8-)
Eigentlich ist meine Frau die Pflanzenkundlerin, aber manchmal erzählt sie dazu was oder sie drückt mir ein Buch in die Hand und sagt welche Abschnitte ich unbedingt lesen muss. Beispielsweise führt Storl aus, wie Herbizide und Pestizide eigentlich für den Krieg entwickelt wurden oder die Geschichte des Kunstdüngers. Seine Bücher sind dazu immer mit schön vielen Quellen belegt, optimal für mich zum recherchieren. 8-)

Es gäbe da noch viel, viel mehr zu schreiben. Er steht ja auch der Antroposophie recht nahe.

Ähnlich aber doch anders sind übrigens auch die Bücher von Christian Rätsch. Es gibt glaubich auch gemeinsame Bücher von den beiden.
Harald sagte am 25.09.2007 um 14:43 Uhr:
jo, ist bei mir ähnlich. Meine Freundin hat als Heilpraktikerin (TCM/Meridianmassage/Akkupunktur) einen Vorsprung von 4 Storl´s.
Danke für den Tipp mit Rätsch, er wird ja immer wieder mal vom Storl zitiert.
Rolf Böttner sagte am 16.12.2007 um 20:21 Uhr:
Liebe Leser,

das ist so eine Sache mit den monotheistischen Religionen. Eine größer werdende Zahl von Archäologen, Historikern, Philosophen weist zunehmend mehr nach, dass diese Religionen konstruiert wurden. Bezeichnend ist beispielsweise das das Christentum ausgerechnet im dekadenten Rom zum ersten Male Staatsreligion wurde.

Warum schreibe ich das? Nicht um Menschen, die sich zu einer der monotheistischen Religionen bekennen zu ärgern. Mir geht es um die gesamte Lebensgemeinschaft Erde. Natürliche Religionsphilosophien verehrten natürliche Götter: die Sonne, die Planeten und Monde. Diese bestimmen zusammen mit der Erde unser Dasein.

Materialistische Weltbilder müssen früher oder später. scheitern. Vielleicht sind wir schon mitten drin.

Ich fühle mich als Heide, kann mit einem abstrakten wiedersprüchlichen Herrn nichts anfangen. Wir sollten uns auf natürliche Art entwickeln.

Herzliche Grüße
Rolf

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