1.1. Übergewicht wird normal
Die Zahlen sind erschreckend. 20 % aller Kinder, 25 % aller Jugendlichen und ca. 20 % aller Deutschen insgesamt leiden an Fettleibigkeit. In anderen so genannten zivilisierten Ländern sind die Zahlen sogar noch dramatischer. Allen voran die USA: Mit über 30 % ist bereits fast jeder dritte Amerikaner deutlich zu dick.
Dabei muss man unterscheiden: Leichtes Übergewicht ist nämlich noch relativ harmlos und wirklich schon fast normal. Was Mitte des 19. Jahrhunderts der französische Arzt Paul Broca als das Normalgewicht festlegte, ist heute schon an der Grenze zum Übergewicht. Generell hat sich das Schönheitsideal im Laufe der Zeit gewandelt. Es müssen nicht unbedingt Rubens-Proportionen sein, aber zu dünn galt noch vor 50 Jahren als Makel. Dann jedoch wollten die Modedesigner stärker ihre Mode in den Vordergrund stellen und nicht die Modells, weshalb sie auf dünnere zurückgriffen. Als besonders schön galt dies damals noch nicht. Doch irgendwie nahm die Entwicklung dann ihren eigenen Lauf. Zumindest hat man heute einen Schlankheitswahn, der mit Gesundheit nichts mehr zu tun hat. Und wenn Sie mich fragen, mit Schönheit auch nicht.
Die Einstufung von Gewicht erfolgt mittels des Body Mass Index. Dieser berechnet sich so: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße in Metern zum Quadrat. Ein Wert von 25–30 gilt als Übergewicht. Ab 30 spricht man von Adipositas, der Fettsucht. Die obigen Zahlen spiegeln also Menschen mit einem BMI über 30 wider, und auch erst hier lässt sich eine Gesundheitsgefährdung feststellen.
Nimmt man alle Deutschen über 18 Jahre zusammen, haben 49 % einen Wert über 25 – also fast die Hälfte gilt als übergewichtig!
Problematisch ist aber vor allem die Zunahme der stark Übergewichtigen. Die WHO (World Health Organization) spricht bereits von einer Epidemie. Die Langzeitfolgen sind kaum abzuschätzen. Fest steht jedoch, dass die Gesundheitskosten explodieren werden.
Aber worin liegen die Gründe? Warum geschieht dies gerade in Ländern, in denen sich die Forschung stark mit dem Thema Ernährung auseinander setzt? In denen man am meisten über Kalorien, Vitamine, Spurenelemente und all dem anderen weiß?
Nun, die einfachste Erklärung ist sicherlich, dass das natürliche Verhältnis des Menschen zur Nahrung aus dem Lot geraten ist: Nahrung ist im Überfluss vorhanden, dafür muss sich der Mensch im normalen Tagesablauf kaum körperlich anstrengen.
Dieser Text ist aus der ersten Auflage des Buches "Leben ohne Diät" aus dem Jahr 2005.
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1. Die Entdeckung | 1.2. War früher alles besser? | |||
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