Grundsätzliches
Beim Discounter wird Bio mit dem Bio-Siegel verkauft. Das ist der Mindest-Standard. Hätte es den nicht, wäre es eben kein Bio. Im Bio-Supermarkt oder im Bio-Laden gibt es ebenso Produkte mit Bio-Siegel, aber auch welche mit darüber hinaus gehenden Standards. Die bekanntesten sind Bioland, Naturland und Demeter. Demeter ist dabei der Verband mit den strengsten Regeln, dort gibt es kaum Kompromisse. D. h. aber eben auch, dass es im Bio-Laden "bessere" Produkte gibt, aber nicht zwangsläufig geben muss. Auf das Bio-Siegel kann man sich verlassen. Natürlich kann niemand ausschließen, dass einzelne schwarze Schafe dagegen verstoßen, aber es wird viel kontrolliert. Ein Lieferant eines Discounters hat zwar sicher den größeren Preisdruck und muss mehr gleichbleibende Masse beschaffen, aber Probleme mit der Ware kommen einem wirtschaftlichen Harakiri gleich.Fazit:
Basis-Bio gibt es beim Discounter und im Bio Laden. Im Bio-Laden gibt es zusätzlich Premium-Bio.
Obst und Gemüse
Wer Bio-Obst und Bio-Gemüse kauft, der will in erster Linie Produkte, die nicht mit Pestiziden und sonstiger Chemie belastet sind. Hier gibt sich Ware aus dem Bio-Laden und Bio vom Discounter wenig. Die Kontrollen und Standards sind die gleichen. Es kommt immer wieder vor, dass einzelne Produkte leicht belastet sind. Ganz lässt sich das in einer verseuchten Welt eben nicht ausschließen. Regionale Produkte wären zu bevorzugen, da sie keine langen Transportwege haben und daher reifer und frischer sind. Allerdings sind die im Bio-Laden ebenfalls kaum zu bekommen. Selbst eine Gemüse-Abo-Kiste direkt beim Bio-Bauern bietet heutzutage keinen Ausweg. Die Politik hat gnadenlos versagt und es ist in Deutschland einfach nicht genügend Bio-Ware zu bekommen. Im Bio-Laden gibt es daher zum Großteil auch nichts besseres als beim Discounter. Wer Wert auf hohe Qualität und Regionalität legt, hat ein Problem.Fazit:
Wer einfach nur schadstoffarmes Obst und Gemüse will, kann beim Discounter zugreifen.
Wurst und Fleischwaren
Jetzt werden die Unterschiede schon größer. Die Standards der EU-Bio-Verordnung sind nicht wirklich tierfreundlich. Es ist genauso Massentierhaltung möglich, Schweine dürfen im Dunklen gehalten und Rinder im Stall angebunden werden. Alles besser als im konventionellen Bereich, aber nicht wirklich gut. Da lohnt es sich schon auf höhere Standards zu setzen. Im Bio-Laden gibt es Fleisch von Bioland oder Demeter oder es ist zumindest genau zu erfahren, wo die Waren herkommen. Das schließt Massenproduktion meist aus. Wer sparen will, soll lieber regional beim kleinen Bauern kaufen. Ein konventioneller, kleiner Bauer, der ein paar Tiere hält ist gar keine schlechte Wahl. Man kann sich genau ansehen wie die Tiere gehalten und gefüttert werden. Ich hatte schon den Schwabacher Bauernladen vorgestellt. Dort gibt es "Frischluftschweine" die garantiert ohne Gen-Soja gefüttert wurden.Fazit:
Discounter-Bio-Wurst ist besser als Discounter-Konventionell-Wurst, zumindest sind die Tiere keine wandelnden Apotheken. Aber Ware aus dem Bio-Laden ist meistens besser.
Milch
Was Milch angeht, ergeben sich deutliche Unterschiede. Zwar ist simple Bio-Siegel-H-Milch vom Discounter genauso gut wie vom Bio-Laden, aber "gut" ist hier eben die falsche Bezeichnung. Eine gute Milch gibt es nicht als H-Milch. Den H-Milch muss zwangsweise homogenisiert werden, ist dadurch aber unverträglicher. Außerdem sollten die Kühe die Hörner haben, wer genaueres wissen will, kann meinen Artikel über Bio-Milch lesen. Die einzige Milch die übrig bleibt, ist also Nicht-Homogenisierte Frischmilch von nicht enthornten Kühen. Diese gibt es im Bio-Laden von Demeter. Alles andere ist OK für den Kaffee, aber als Milch würde ich es eigentlich schon nicht mehr bezeichnen.Fazit:
Wenn Milch, dann Demeter Frischmilch aus dem Bio-Laden. Sorry, aber das muss sein.
Verarbeitete Produkte
So vielfältig wie die Rubrik "Verarbeitete Produkte" sind auch die Antworten. Fangen wir mal bei Convenience Produkten an. Hier fragen sich sowieso viele, wo da noch der Sinn von Bio ist. Der ist aber durchaus gegeben. Einmal sind die Grundstoffe natürlich weniger belastet und auch die zugelassenen Zusatzstoffe sind im Bio-Bereich deutlich eingeschränkt. Wobei hier nichts anderes übrig bleibt, als auf die Inhaltsstoffe zu schauen. Nun ist es meistens so, dass Hersteller die Bio-Läden beliefern, doch deutlich besser abschneiden als Discounter Produkte. Besser abschneiden meint in diesem Fall, dass eben weniger Zusatzstoffe drin sind. So findet man Schokolade ohne Soja-Lecithin, Kekse und Kuchen haben weniger Hilfsstoffe, statt Zucker wird auch mal Honig eingesetzt und oft auch auf Aroma verzichtet. Man findet dann eben echte Vanille statt Vanille-Aroma. Demeter verbietet beispielsweise Aromen komplett.Fazit:
Die Produkte aus dem Bio-Laden enthalten meistens weniger Zusatzstoffe. Ein Blick auf die Inhaltsangaben schadet aber nie.