Sind Bio-Lebensmittel wirklich zu teuer?
Über eine ältere, aber interessante Untersuchung bezüglich der Zahlungsbereitsschaft für Bio-Produkte berichtet der aid-Newsletter.
Sind Bio-Lebensmittel wirklich zu teuer?
Zahlungsbereitschaft der Kunden oft unterschätzt
(aid) - Obwohl immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher zu Bio-Lebensmitteln greifen, sind sie für viele noch keine Alternative im Lebensmittelregal. Als Grund wird vielfach ihr höherer Preis genannt. Ob dies wirklich so ist, untersuchten Sabine Plaßmann und Professor Ulrich Hamm von der Universität Kassel. Von November 2007 bis Februar 2008 befragten und beobachteten sie Kunden in je zwei Läden des klassischen Lebensmitteleinzelhandels und des Naturkosthandels. Aus über 600 Befragungen ziehen die Autoren den Schluss, dass der Preis kein zentrales Hemmnis beim Kauf von Bio-Lebensmitteln ist. Die zu geringe Preiskenntnis der meisten Befragten verhindere einen preisorientierten Einkauf. Insbesondere berufstätige Menschen und Personen mit hohem Einkommen kennen die Preise der Bio-Lebensmittel nicht genau. Kaufen Kunden häufiger in demselben Laden, sind sie besser informiert. Auch ein Preisvergleich von Bio-Lebensmitteln zwischen verschiedenen Geschäften wirkt sich positiv auf die Preiskenntnis aus.
Die Zahlungsbereitschaft von Verbraucherinnen und Verbrauchern für Bio-Lebensmittel scheint nach den Untersuchungen von Plaßmann und Hamm bisher unterschätzt worden zu sein. Die meisten der Befragten wären bereit gewesen, einen höheren als den tatsächlichen Produktpreis zu zahlen. 67 Prozent der Kunden entschieden sich dann auch während des Einkaufs für ein Bio-Produkt, obwohl sie dafür mehr ausgeben mussten, als sie ursprünglich geplant hatten. Aufgrund dieses Ergebnisses könnte aus Sicht der Autoren über Preiserhöhungen nachgedacht werden. Verfolgt der Lebensmittelhändler eine Qualitätsstrategie, ließe sich durch die Vermittlung von sozialen und tier- und umweltbezogenen Zielen, die über den Grundstandard des Ökolandbaus hinausgehen, der Absatz steigern. Da die Verbraucherinnen und Verbraucher bei Lebensmitteln wie Brot, Bananen, Milch und Butter überdurchschnittliche Preiskenntnisse haben, könnten bei Verfolgung einer Preis-Mengen-Strategie dagegen durch Preissenkungen und Preisaktionen höhere Umsätze erzielt werden.
aid, Dr. Eckhard Lorenz Im Grunde wird empfohlen, eher auf Qualität als auf den Preis zu setzen. Das finde ich recht vernünftig. Wie denken meine Leser?
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Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 02.09.2009 um 14:00 Uhr.
Stichworte: bio
markt
preis
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Bisher 5 Kommentare:
[etwas viel seo] sagte am 03.09.2009 um 12:57 Uhr:
hallo
Mittlerweile gibt es viele BIO produkte auch in discount supermärkten zu total erschwinglichen preisen. wir haben z..b in der nähe auch einen kompletten bio supermarkt. ich war dort auch schonmal einkaufen muss aber sagen, hola die waldfee die preise sind gepfeffert. Aber wer gerne auf bio produkte nicht verzichten möchte, bieten viele discounter ganz pasable preise an. Allerdings wundere ich mich gleichzeitig wie bei den billigen preise eigentlich die bio bauern überleben können.
gruss
Nineve sagte am 06.09.2009 um 12:44 Uhr:
Ich sehe das genau so. Qualität ist uns wichtiger als der Preis.
So fand ich die Werbekampagne von Kaufland bezüglich ihrer neuen BIO-Schiene abstoßend, da diese billig und BIO in einem Satz erwähnte. BIO kann nicht billig sein (max. günstig). So haben sich die K-BIO-Produkte bei mir negativ ins Gedächtnis gebrannt, weil hier schon wieder Preisdrückerei gespielt wird, was wieder nur auf die Qualität und Erzeugungskosten der Produkte abgewälzt werden kann.
Weniger SEO sagte am 08.10.2009 um 16:42 Uhr:
Deeplinks können durchaus auf weiterführende Themen oder Themenbereiche (Tags) verweisen. ;) Schönes Captcha - erinnert mich an meinen alten Atari.
Horst sagte am 08.10.2009 um 16:49 Uhr:
Hallo Seouxindianer, ja, schon. Aber ein Deeplink auf eine kommerzielle Seite, die möglicherweise noch zum "seltsamen" Namen passt, darf ich doch erstmal für "suspekt" halten, oder? Ich sage ja nicht, dass es das nicht geben darf, sondern nur, dass ich da durchaus genauer hin gucke. Also erstmal eine "normale" Seite angeben und hinterher Redirecten. 8-)
Aber das ist weder das passende Blog, noch der passende Artikel, um das zu diskutieren. 8-)
Du meinst einen Atari XL, oder so ähnlich? Also das, was es kurz vor dem C64 gab. Weil der ST kanns ja nicht sein, der war ja nicht so bunt. 8-)
sanotip.de sagte am 09.10.2009 um 11:11 Uhr:
Hallo,
wenn man sieht, wie Aldi und Co. die Preise machen und mit Ihren Lieferanten umgehen, dann ist für mich klar, dass das, was dort als BIO im Karton oder Regal steht, nicht wirklich BIO sein kann. Zu solchen Preisen kann man in Deutschland nicht produzieren. Also wird das BIO-Gut wohl aus dem fernen Ausland kommen. Und wer kontrolliert dort z.B. im Riesenreich China?
Mein Vertrauen liegt bei BIOLAND und Demeter. Hier stimmt für mich auch das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Besser in die Gesundheit als in die Krankheit investiert.
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