Ist Bio gesünder? Um diese Frage streiten sich die Gelehrten, weil es tatsächlich noch keinen eindeutigen Beweis dafür gibt, der wissenschaftlichen Standards standhält. Bio-Befürworter stehen deswegen schnell in der Ecke, wo sie mit Studien argumentieren, die möglicherweise gesundheitliche Vorteile vermuten lassen könnten. Das ist aus meiner Sicht der falsche Ansatz. Es geht nämlich nicht darum, ob Bio gesünder ist. Es geht schlicht und ergreifend darum, ob konventionelle Ware ungesünder ist. Und das ist unbestritten.
In der konventionellen Landwirtschaft werden verschiedenste Chemikalien eingesetzt. Pestizide, Herbizide, Fungizide und zahlreiche andere werden auf dem ausgebracht, was man doch essen will. Für alles existieren Grenzwerte, die meistens auch eingehalten werden. Doch diese Grenzwerte sind in erster Linie durch wirtschaftliche und nicht gesundheitliche Gründe bestimmt. Schon oft wurden diese angehoben, und das nicht gerade weil etwa neue Erkenntnisse die Ungefährlichkeit eines Stoffes bewiesen hätten.
Davon abgesehen ist in der Praxis oft ein Mix aus verschiedenen Chemikalien auf den Lebensmitteln. Und selbst wenn nicht, wird der normale Verbraucher auch mehr als eine bestimmte Sorte für einen längeren Zeitraum essen. So kommen auf jeden Fall verschiedene Substanzen beim Einzelnen in Kombination. Welche gesundheitlichen Wirkungen das hat, ist schlicht und einfach nicht untersucht. Es wird aber kein Experte zu finden sein, der dies als Gesund einstuft. Unabhängige Wissenschaftler würden wohl eher zur Vorsicht mahnen, ich halte es für garantiert gesundheitsschädlich. Es gibt auch einige sehr renommierte Forscher, die konkrete Gefahren für die Gesundheit sehen. Beispielsweise stimmt die Selfish-Brain-Theorie in dieser Hinsicht bedenklich.
Die Auswirkungen der großzügigen Düngung sind hierbei noch nicht betrachtet. Mineralischer Kunstdünger hat durchaus Auswirkungen auf das Wachstum der Pflanzen. Besonders sekundäre Pflanzenstoffe scheinen weniger gebildet zu werden. Für mich entscheidend ist der Aspekt, dass die Pflanzen während des Wachstums keinen Mangel haben. Es gibt quasi einseitige Nahrung im Überfluss. So etwa, wie wenn man ein Kind ausschließlich mit Pommes Frites ernährt. Nahrung ist genug da, aber besonders gesund ist es eben nicht.
Ich persönlich meine eben, dass sich das auch auf den Menschen überträgt, der solche Nahrung dann isst. Gemästete Pflanzen für gemästete Menschen sozusagen. Natürlich ist das eine etwas esoterische Sichtweise, aber mangels anderer Begrifflichkeiten lasse ich es so stehen. Wer weiß, wann die Wissenschaft mit welchen Erkenntnissen das bestätigt.
Und wenn jetzt noch jemand Interesse hat, welche Studien vermuten lassen könnten, dass Bio gesünder ist, der findet bei Schrot&Korn [Link entfernt, weil Linkziel leider nicht mehr verfügbar] oder der Neuen Züricher Zeitung weiteres Material.
Und über tierische oder gar verarbeitete Produkte, haben wir hier noch nicht einmal gesprochen...