In der Zeitschrift bmi aktuell (Download als PDF [Link entfernt, weil Linkziel leider nicht mehr verfügbar]) - bmi steht hier ausnahmsweise mal nicht für Body Mass Index, sondern Backmittelinstitut - macht sich Prof. Dr. rer. nat. Joachim Westenhöfer Gedanken dazu, wie sehr das Wissen über eine gesunde Ernährung das tatsächliche Essverhalten beeinflußt. Dazu hat er auch eine neue Studie mit Studenten der Ernährungswissenschaft durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass diese zwar ein leicht besseres Essverhalten zeigten, als andere Studenten, aber die Unterschiede sind nur gering. D. h. selbst Ernährungsprofis, ernähren sich nicht wirklich besser als der Rest der Bevölkerung.
Die spannende Frage ist dann, warum trotzdem das Einkommen einen so großen Unterschied bei der Ernährung macht. Aus zahlreichen Studien ist bekannt, dass Besser-Verdiener deutlich weniger übergewichtig sind. Bisher konnte man das einfach darauf schieben, dass es sich schließlich um gebildete Menschen handeln muss, weswegen diese sich eben auch mit Ernährung besonders gut auskennen. Das kann es ja aber dann doch nicht sein. Spielt also lediglich das Einkommen selbst eine Rolle?
Das würde wieder ganz in mein Weltbild passen. Denn gesunde Ernährung ist für mich in erster Linie eine gute Qualität der Lebensmittel. Diese Qualität hat ihren Preis. Nicht, dass sie unbezahlbar ist, aber in der üblichen Prioritätenliste stehen halt ausgiebige Urlaube, neue Heimkinotechnik und alles andere, was die Nachbarn neidisch machen könnte, ganz oben. Die eigene Ernährung sieht kaum einer, da kann man getrost sparen. Oder man hat eben so viel Geld, dass man noch genug für gute Lebensmittel übrig hat.
Oder es ist doch ganz anders und das was man den Studenten der Ernährungswissenschaft beibringt, ist einfach so schlecht, dass ihr Körper das merkt und sie sich deshalb nicht wirklich daran halten können. Das ist allerdings eine sehr gewagte Überlegung, die ich natürlich niemals anstellen würde. 8-)
Via Focus.