Was haben die Forscher den gemacht?
Nun, eigentlich nicht viel. Sie haben 2 virtuelle Bevölkerungen mit 1 Milliarde Menschen errechnet. Einmal mit einem Body Mass Index (BMI), der dem englischen Durchschnitt von 1970 und einmal mit dem voraussichtlichen Durchschnitt 2010. Dann haben sie für beide Gruppen ausgerechnet wie viel Nahrungs-Kalorien notwendig sind und wie viel Transport-Energie benötigt wird. Weil die Dicken nach den Berechnungen schlicht mehr essen und das höhere Gewicht mehr Energie beim Transport benötigt, gelten sie nun als Energie- und damit Klima-Sünder.Damit hat die Studie eine Sprengkraft, wie die Aussage: "Dicke sind dicker". Nämlich gar keine. Ob Dicke tatsächlich mehr Kalorien essen, ist keineswegs so klar. Und selbst wenn, sagt das noch nichts über den Energiebedarf bei der Erzeugung aus. Kuchen-Vegetarier wie Dirk Bach dürften deutlich besser abschneiden als schlanke Rindersteak-Esser. Was den Transport angeht, stimmt es natürlich, wobei bei einem Tonnenschweren SUV die 10 Kilo mehr oder weniger des Fahrers auch keine Rolle mehr spielen.
Wenn man solche Überlegungen anstellt, wie das die Wissenschaftler getan haben, dann müsste man am ehesten die Fitness-Studio-Besucher anprangern. Die verbrauchen sinnlos vorher mühevoll aufgenommene Energie. Dazu nutzen sie aufwendig produzierte Gerätschaften, die sie meist erst durch unnötige Autofahrten erreichen. Das ist Klima-Schädigung aus reinem Egoismus.*
*Disclaimer: Nein, ich habe nichts gegen Fitness-Studios. Als typischer den-ganzen-Tag-vor-dem-PC-hocker halte ich es für die zeitsparenste Methode die eigene Gesundheit zu erhalten. Wobei ich in meinem Leben bisher nur einmal mit dem Auto zu einem Fitness-Studio gefahren bin. Ich bin ja so toll. 8-)