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Wissenschaftlicher Diät-Test
Diäten sind überschätzt. Selbst wer sich jahrelang krampfhaft an eine vorgeschriebene Ernährung hält, nimmt nur äußerst wenig ab. Das wurde nun wissenschaftlich belegt. Eine echte Sensation, wie ich finde.

Grundsätzlich ist es sehr schwer, wissenschaftlich fundiert Diäten zu testen oder zu vergleichen. Man müsste ja die Menschen, die an einem solchen Versuch teilnehmen ständig kontrollieren. Halten sie sich wirklich an die Diät oder wird auch gesündigt? Wie soll man das über Jahre vernünftig machen? In Israel gab es nun eine Studie, die dieses Problem nicht hatte. Die 322 Teilnehmer sind nämlich Angestellte des israelischen Kernforschungszentrums in Dimona in der Wüste Negev. Sie leben dort ziemlich isoliert von der Außenwelt, was eine Kontrolle möglich machte. So hielten 95% der Teilnehmer ein Jahr und immerhin noch 85% zwei Jahre durch.

Getestet wurden 3 verschiedene Diäten:
  • Wenig Fett, Kalorienzahl begrenzt auf 1500 pro Tag
  • Mittelmeer-Diät, Kalorien begrenzt auf 1500 pro Tag
  • Atkins-Diät, wenig Kohlenhydrate, Kalorien unbegrenzt
An dieser Stelle meinen Respekt an die Teilnehmer. Eine Begrenzung auf 1500 Kalorien ist schon hart, die Atkins-Diät nicht besser. Hier zwei Jahre mitzumachen ist eine stolze Leistung.

Um es kurz zu machen, hier eine Grafik über den Gewichtsverlauf der Probanden. Die Grafik stammt direkt aus dem PDF zur Studie, deswegen sind die Beschriftungen auch in Englisch.
Diät-Test: Vergleich von 3 Diäten

Um eine Relation für die Zahlen zu haben, muss man wissen, was das Start-Gewicht der Probanden war. Die Studie gibt hier einen Body Mass Index (BMI) von 30,9 und ein Gewicht von 91,4 kg im Mittel an. Das macht dann eine Größe von 1,72 m. Die ca. 3 kg Gewichtsverlust bei der Low-Fat-Diät, reichen demnach gerade um auf einen BMI von 29,9 zu kommen. Das ist gerade noch Übergewicht statt Fettsucht, nach der Tabelle der WHO. Die beiden anderen Diäten enden ebenfalls mit einem BMI über 29.

Das ist doch der Wahnsinn, oder? Der Gewichtsverlust ist so schwach, obwohl sich die Teilnehmer weiter tapfer an die Diät halten. Wenn sie erst anfangen wieder normal zu essen, wird der Jojo gnadenlos zuschlagen. Man sieht ihn ja bereits deutlich ab dem fünften Monat. Was man an der Grafik auch sehr schön erkennt, ist der Unsinn vom bösen Fett. Die Low-Fat-Diät schneidet mit Abstand am schlechtesten ab, obwohl unbarmherzig Kalorien gezählt werden. Könnte mir auch bitte einer der Kalorienzähler erklären, warum man nicht weiter abnimmt, obwohl man weniger Kalorien zu sich nimmt, als der Körper braucht?

Bei alldem darf man natürlich nicht vergessen, dass die Stoffwechselparameter sich bei allen Teilnehmern durchaus gebessert haben. Jetzt einfach zu sagen, die Diät war für die Katz' ist deshalb sicher übertrieben. Auch ist es nur eine Studie. Eine Studie allein sollte man nie zu ernst nehmen. Aber für mich gibt es doch daraus einiges mitzunehmen:
  • Fett ist nicht böse
  • Kalorien zählen ist Nonsens
  • Der Misserfolg einer Diät hat nichts mit mangelndem Durchhaltewillen zu tun. Diäten sind schon vom Prinzip her ungeeignet um abzunehmen.

Übersehe ich was? Gibt es andere Meinungen? Über eine Diskussion in den Kommentaren oder anderen Blogs würde ich mich freuen. Selbstverständlich auch auf Hinweise und Links auf diesen Artikel. Jeder sollte das wissen, bevor er mit einer Diät beginnt.

Via Ärzteblatt [Link entfernt, weil Linkziel leider nicht mehr verfügbar].
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Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 22.07.2008 um 16:21 Uhr.
Stichworte: diät abnehmen studie atkins mittelmeer low-fat low-carb israel
| Permalink | Trackback URI
Wussten Sie schon, dass Ernährungs-Experten sich bereits oft geirrt haben?
Mehr dazu im Kapitel Warum man nicht auf Experten hören sollte.
Ähnliche Beiträge:

Bisher 7 Kommentare:
Lutz Balschuweit sagte am 22.07.2008 um 15:49 Uhr:
...ist dann doch vielleicht Sport und ausreichend Bewegung, bei abwechslungsreicher Ernährung, unter Beobachtung nicht viel zu viel zu essen der richtigere Weg?

Viele Grüße
Lutz Balschuweit
Tom (Purzelpfund) sagte am 23.07.2008 um 09:56 Uhr:
Wundert mich nicht wirklich. Man muss Essen um abzunehmen. Wenn der Körper das Gefühl bekommt, er lebt in einer Hungersnot, dann fährt er seinen Stoffwechsel herunter. Energie wird nur wenn überhaupt nötig verbraucht, Reserven, sprich Fettpölsterchen werden nicht angebrochen. Und wenn dasn wieder Futter kommt heißt es erstmal einlagern einlagern einlagern. Hallo Jojo.... :-)
Klaus-Peter sagte am 23.07.2008 um 20:58 Uhr:
Ich hätte noch ein ähnliches Studienergebnis aus 2007 anzubieten:
http://vollwertleben.wordpress.com/2007/07/03/diaten-funktionieren-nicht/

Mit ein wenig Studienforschung müssten weit über 100 Studien zusammenkommen, die ähnliche Ergebnisse haben.
Die Kommentare sagen ja auch das Gleiche, und das sind Leute mit Erfahrung.

Insofern wäre es an der Zeit, über Alternativen nachzudenken.
So blöd kann die Menschheit doch nicht sein - und Lösungen liegen bereit, man müsste sie nur aufgreifen...

Also, mal dranbleiben!
Horst sagte am 24.07.2008 um 08:03 Uhr:
Danke für den Link Klaus-Peter. Die neue Studie macht aber einen zusätzlichen Unterschied. Sie zeigt, dass Diäten nicht nur nach dem Absetzen zu einem höheren Gewicht führen, sie zeigt den Jojo-Effekt sogar noch während der Diät.

Wenn es so leicht ist zuzunehmen, indem man versucht abzunehmen, dann müsste man das einfach mal umgedreht probieren. 8-)

@Tom: Ist das, was in der Studie als Low-Fat gemacht wurde, nicht dem ziemlich ähnlich was bei den WW empfohlen wird?
Klaus-Peter sagte am 24.07.2008 um 11:24 Uhr:
Dieses Zunehmen "während der Diät": Wir kennen die Fakten ja nicht.
Mein Vater war als durchaus schlanker Mann aus der Kriegsgefangenschaft gekommen, hat also nicht bei der Zwangsdiät zugenommen - allerdings führen solche Maßnahmen dazu, dass die Regulation hin ist.
Dazu gibt es auch eine Studie, die man mal in amerikanischen Gefängnissen gemacht hatte; Absolut inhuman all dies und ethisch nicht zu verantworten.

Ich nehme mal an, dass das Forschungszentrum in der Wüste über einen Kiosk verfügt, und spätestens nach vier Monaten hatten die Hungerleider es satt, Hunger zu leiden.
Mittags waren sie dann manierlich. Urlaub gab es ja auch noch.

Um die Sache zu verkomplizieren, müsste man noch nachfragen, welcher atomaren Strahlung die Herrschaften ausgesetzt waren, und welchen innerpsychischen Einfluss die Angst vor derselben hat...

Und die Studie über die ansteckende Wirkung des Übergewichts hatten wir auch schon mal angesprochen; die Testgruppe war ja keinesfalls geheilt; welche Gruppendynamik da eingesetzt hat, wissen wir nicht.
Ich könnte mir eine "klammheimliche Verschwörung" vorstellen, heimlich zu essen und die Versuchleiter an der Nase herumzuführen.

Selbst, wenn man solche Spekulationen mit einrechnet, ändert das natürlich nichts daran, dass diese "Diäten" sinnlos sind, und Kalorienzählen Unfug.

Nur deshalb, also aus Nonsens, und um zu zeigen, wie sinnwidrig es ist, mache ich es ja. ;-)
Mode für Mollige sagte am 25.07.2008 um 20:03 Uhr:
Ich finde es kritisch, dass hier anhand des BMI-Wertes versucht wird, Rückschlüsse auf Übergewicht zu ziehen, da der BMI letztendlich doch ein sehr ungenaues Maß dafür ist. Viele Hochleistungssportler haben einen BMI, der sie in die Klasse "Übergewichtige" befördert, denn auch Muskeln wiegen viel :-)
Webnews.de trackbackte am 22.07.2008 um 15:38 Uhr:
Wissenschaftler testen 3 Diäten über 2 Jahre
Israelische Wissenschaftler haben 3 Diäten über 2 Jahre miteinander verglichen. Das Resultat ist e


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