6.5. Die Kosten
Kommen wir zum einzigen Nachteil von Bio-Lebensmitteln: dem etwas höheren Preis.
Produkte in biologischer Qualität sind wesentlich aufwändiger in der Herstellung und damit natürlich teurer. Allerdings nicht gravierend, beschränkt man sich auf die Grundnahrungsmittel. Kauft ein 4-Personen-Haushalt Milch, Butter, Eier, Kartoffeln, Weizenmehl, Reis, Teigwaren, Brot, Kaffee und Bananen im Bio-Laden statt konventionell, fallen Mehrkosten von ca. 40 Euro pro Monat an. Diesen Wert hat das Öko-Institut in Freiburg ermittelt. Das sind also ca. 30 Cent mehr pro Person und Tag. Das sollten Sie sich wert sein.
Fleisch ist allerdings schon deutlich teurer als im Discounter. Vergleicht man es jedoch mit den Preisen einer richtigen konventionellen Metzgerei, ist der Preisunterschied gar nicht mehr so groß. Aber der Qualitätsunterschied dafür umso mehr.
Richtig teuer ist Bio bei Naschwerk und Knabbereien. Eine Tafel Schokolade liegt zwischen 1,50 und 2,00 Euro. Dafür gibt es dann feinste Zutaten und Vollrohr- statt raffinierten Weißzucker. Das ist mir den Preisunterschied wert, schließlich isst man ja keine drei Tafeln auf einmal. Diese Einstellung habe ich bei allen „Luxusartikeln“, wozu auch Kekse oder Chips gehören.
Es kommt eben immer darauf an, was man isst. Ein Besuch im Fastfood-Restaurant ist schließlich alles andere als billig. Ich habe allerdings auch leicht reden. Erstens bin ich ein Genießer und habe zweitens durch die Recherchen zu diesem Buch so viel über Ernährung gelernt, dass ich die einfachen Dinge wieder zu schätzen weiß. So kann mich eine Scheibe frisches Brot mit etwas feinem Olivenöl beträufelt und dazu vielleicht noch ein Stück Käse mehr locken als ein Fastfood-Burger. Manchmal tut es auch einfach ein Apfel. Ich weiß, dass ist wahrscheinlich jetzt für Sie noch schwer zu verstehen, ich hätte es mir vor einem Jahr selbst nicht vorstellen können, aber durch die Bio-Ernährung lernt man die kleinen Dinge im Leben wieder zu schätzen.
Langfristig gesehen gewinnt Bio übrigens immer. Wenn man die Kosten durch Umweltschäden, die bei der Erzeugung konventioneller Ernährung entstehen, mit dazurechnet, ist Bio nicht teurer. Allerdings werden diese Kosten nicht direkt vom Verbraucher, sondern von der Allgemeinheit und damit indirekt bezahlt. Der zweite Punkt sind die Gesundheitskosten. Bei konventioneller Ernährung ist das Risiko, an Allergien, Bluthochdruck, Diabetes und eben auch an Übergewicht zu erkranken, wesentlich höher. Die Befürchtungen der WHO gehen sogar so weit, dass Aufgrund der „Fettepidemie“ die Gesundheitssysteme zusammenbrechen könnten. Eine Operation zur Magenverkleinerung ist nicht nur sehr riskant, sondern kostet auch ca. 50.000 Dollar. Trotzdem rechnet es sich für Krankenkassen, diese zu bezahlen, weil die anderen Folgekosten durch das starke Übergewicht noch teurer wären. Ich würde daher behaupten, wir können es uns eigentlich nicht leisten, konventionell zu essen, gerade wenn es um die Kosten geht. Wenn ich meine Gesundheit mit der vor einem Jahr vergleiche, dann bereue ich keinen einzigen Cent.
Dieser Text ist aus der ersten Auflage des Buches "Leben ohne Diät" aus dem Jahr 2005.
Die 2. Auflage wurde grundlegend überarbeitet und enthält 30% mehr.
Bestellen Sie jetzt.
Die 2. Auflage wurde grundlegend überarbeitet und enthält 30% mehr.
Bestellen Sie jetzt.
6.4. Durchhalten | 7. Was bringt die Zukunft | |||
Inhaltsverzeichnis |